Kinderlose Elternjahre: Reisen ohne Grenzen |
![]() Die erste Alleinreise war gleich ein Abenteuer. Ich stellte mir vor, nicht die "Schluchten des Balkans" aus dem Flieger zu betrachten, nein vom Boden aus sollte es sein. So reisten wir in einem Omnibus bis Istanbul und zurück! Hatte ich geglaubt, das Trauma der Grenzbehörden hinter mir gelassen zu haben, da wurde mir unmissverständlich klar gemacht, dass es noch da war und auch real existierend! Hier mussten Menschen ihr Hab und Gut ebenfalls vollends ausbreiten, Bedienstete nahmen ungeniert kleine "Geschenke" an - kaum zu glauben! Ein weiterer Höhepunkt waren die imposanten und oft wunderschönen
Bauten in Ägypten aus alter Zeit. Wir fuhren einen Teil der Strecke mit der Bahn am Nil
entlang. Ich hatte mir die harte Trennlinie zwischen Wüste und Ackerbau
nicht so deutlich vorgestellt. Ein Blick aus dem Abteilfenster versetzte
mich als damaliger Fernreiseanfänger in einen Kulturschock. Wir wagten den Sprung über den Atlantik. Florida war das
Kontrastprogramm zu dem bislang gesehenen. Wer mehr von Amerika sehen
möchte, der muss mit dem Auto fahren. Also taten wir uns zusammen und
fuhren mit Freunden von Los Angeles, San Diego bis runter nach Tombstone
(Arizona),
der legendären Westernstadt. Dann wieder nach Norden zum Grand Canyon
und schließlich über Las Vegas nach San Franscisco. Eine beeindruckende
Fahrt, von der noch einige Bilder an den Wänden zeugen. Mutig buchten wir einen Großstadturlaub: Hong Kong. Eine total andere Welt. Sehr fremd, aufregend und spannend zugleich. Es bedurfte nur einer kurzen Zeit und wir schwammen mit in den Menschenmassen. Wir fanden uns zurecht in dem Territorium und erfuhren und erliefen fast alle Sehenswürdigkeiten.
Das Auto vor Ort bereichert die Erfahrungen ungemein. Ungebunden stehen bleiben, sich Ziele spontan aussuchen zu können, das bringt mir das richtige Urlaubsgefühl. Mit dem Wissen über das Risiko haben wir in Gebieten, wo die Infrastruktur (z.B.: Busanbindungen, Entfernungen) schwierig erschien, zum Mietauto gegriffen. Ich merkte es schon sehr früh: ein reiner Badeaufenthalt ist nichts für mich. Etwas erkunden, sich ansehen, auch weit weg vom Hotel, das begeistert mich. Ferien in einer Großstadt müssen nicht erholsam sein, aber den Geist erfrischt es ungemein. Unser nächstes Ziel wird eine individuelle Rundfahrt in Radjasthan/Indien mit Cousin und Frau sein. Wir freuen uns schon darauf... |
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