Pfeifenbau: Das Labium |
Labien mit Bart für „gedackte“ Pfeifen werden etwas anders gestaltet als jene der „offenen“ Pfeifen. Zunächst wird aus der Mensurtabelle ermittelt um welche Pfeife es sich handelt, das Labium sehr sauber mit spitzem Bleistift anzeichnen. Mit einem äusserst scharfen Stechbeitel auf der hinter wie Vorderseite ca 1mm Vorschlagen die Aufschnitthöhe mit einer Japanfeinsäge einsägen aber nicht zu weit und möglichst parallel zur Brettchenkante . Dann weiter ausstemmen von beiden Seiten her mit Achtung auf die Hinterkante, sie sollte nicht verletzt werden.
Wenn das Labium in dieser Weise fertig und für gut befunden ist, kann es nun weiter verarbeitet werden. Die Pfeifenhälfte wird in gleicher Weise auf dem Schleifbrett sauber bündig geschliffen, dabei darf der Kern mit dem Blättchen in keinster Weise mitgeschliffen werden sonst gibt’s nicht gescheites aus der Pfeife. Ich schleife mit 360er Papier die Vorderseite und auch die Labiumsfläche innen.
Sodann wird der obere Teil, das Labium mit dem Rest verleimt. Der Stöpsel wird wieder ein Stück eingesteckt und die Pfeife liegt einige Minuten ohne Schraubzwingen jedoch erschwert mit einer Zulage und Bleigewichten da. Sie wird später fertiggeleimt mit Zwingendruck. Die nächste Pfeife dito. Abschliessend, wenn die Leimung fertig ist, wird die Pfeife auf Länge geschnitten und rundum verputzt. Ich schneide an allen Ecken kleine Fasen, auch längs hinten und vorne. Die Pfeife wird anschliessend angeschrieben und der Stöpsel rundum an den kurzen Kanten gefast, die Längskanten mit 360er Papier etwas gerundet (aber ja nicht zu viel). Der Stöpsel wird ab Werkstatt möglichst sauber eingeschliffen ohne Leder, Filz etc. Das ist dann die Arbeit bei der Intonation am Ende. Eine so gerichtete Pfeife sollte schon einigermassen ordnungsgemäss klingen. Sie wird erst zu Hause nachbehandelt (Intoniert). |
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